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Kairo, erholsam und informativ
Das orientalische Treiben in Kairo
Berichte
Kairo, erholsam und informativ In Kairo werden Phantasiewelten Wirklichkeit. In den Gräber der alten Pharaonen, in den Pyramiden, in den Kirchen und Synagogen, in den Moscheen und in den Märkten, dort wo 6000 Jahre Menschengeschichte steht, flüstert einem die Geschichte in den Ohren: „du! hier waren millionen vor dir, nach dir werden andere millionen kommen, alle kommen und gehen, nur […]
Das orientalische Treiben in Kairo Im Januar 2011 haben wir alle miterlebt, wie die Ägypter mit Tanz und Musik, mit Witz, Theater und Zusammenhalt den Diktator zum Sturz gezwungen haben. Nach 18 Tagen Aufenthalt in der Stadtmitte (Tahrir-Platz) war der Abgang des Diktators perfekt. Dann haben sie den Platz geräumt, geputzt und die Straßen gestrichen.
Berichte Urlauber berichten über ihren Besuch in Kairo

Die Lautsprecherkultur!

Ich vermute mal, dass das Land Ägypten über den meisten Lautsprecher und Mikrofone von der ganzen Welt verfügt. Hier ist alles laut. Im Allgemeinen wird Man laut geboren! Aber hier man geht man seine ersten Schritte auch laut, man wächst laut im Lärm, man bestreitet sein Brot und Lebensunterhalt im lauten Ton, man kauft und verkauft laut, man betet laut, man fährt laut, man liebt und heiratet laut, man stirbt auch laut. Ruhe findet man erst im Friedhof.

Straßenverkäufer haben die Mikrofone und Lautsprecher entdeckt. Früher hat jeder Straßenverkäufer sein eigens Lied gesungen, Basal (Zwiebel), Fool (Bohnen), Sabuun (Seife) usw. Viele von ihnen hatten schön, musikalischen Stimmen ohne Mikrofone. Der Straßenverkäufer war Verkäufer sowie Lieder- und Musikmacher zugleich, er singt sein eigenes Lied. Als ich noch Kind war, war es sehr angenehm sie singen zu hören und auch nachzusingen. In den letzten Jahren haben sie aber gelernt Mikrofone zu tragen. Sie wurden so laut, dass ihre Lieder ohne Fernsehen oder Rundfunk gehört und gesehen werden. Jeder Straßenverkäufer hat seine bestimmte Route. Statt Eselskarren haben sie jetzt Kleintransporter, also lauter und immer lauter.

Die Gasflaschen – Wechsler wissen auch, wie sie ihre Anwesenheit demonstrieren können. Mit dem Drehschlüssel in der Hand haut der Mann, der in unserem Ort die Gasflaschen wechselt auf die Gasflaschen so stark, dass man sogar aus dem Tod aufwachen würde. Das geht auf einem bestimmten Takt. Es klingt wie Tak Ta Tak Tak Tak Tak Ta Tak

Der, die, das TokTok, ist ein ziemlich neuer Verkehrsmittel auf ägyptischen Straßen. Er befördert Passagiere in engen Gassen und Nebenstraßen. Aus Indien und aus China werden diese hässlichen Fahrzeuge importiert. Das Dreirad ist klein. Die Fahrer wissen es auch und fühlen sich auch so. Also, sie bauen die größtmöglichen Lautsprecher in ihren Fahrzeugen ein und stellen ihre DJs auf höchster Lautstärke ein. Ehrlich gesagt, sie spielen sehr schlechte Musik!

Ohne die Hupe können es die Autofahrer in Kairo nicht. Das geht ja auch nicht. Aber, was die Sache noch viel schlimmer macht, ist dieser Rückwärtsalarm. Viele Autobesitzer bauen ein Alarmgerät ein, das so ein nerviger Ton macht, wenn man rückwärts schaltet. Die Autos in Ägypten hupen vorn aber von Hinten pfeifen sie
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Die Imame in den Moscheen sind echte Lautsprecherprofis. Jede Mosche hat von vier bis zu acht Lautersprecher, ein oder sogar zwei in jeder Richtung. Die sind Mehrzweckgeräte. Die werden nicht nur für den Ruf zum Gebet benutzt, sondern auch für das Predigen, bei der Suche nach vermissten Kindern, zur Bekanntgabe einer Ortsversammlung, bei Feste und Einladungen bei Eheschließungen sowie auch bei Bekanntmachung vom Sterben eines Nachbars.

Es lässt sich in Ägypten laut leben!